Marlene Dumas, 1953 geboren in Kapstadt, als weiße Afrikanerin in Südafrika und damit als Privilegierte unter missachteten Menschen anderer Hautfarbe. Sie lebt seit 1976 in Holland.
Ihre Malerei bewegt sich im Figürlichen, oft Portraithaften der Menschendarstellung, psychologisch, seelisch aufgeladen, ohne sich eindeutig festzulegen. Allen Bildern liegen eigene Fotos oder Fotos aus anderen Kontexten zugrunde, dazu sagt sie vieldeutig, dass von allen Menschen, die sie malt, schon „ein Foto geschossen und gerahmt“ wurde. Ihre Themen kreisen um Liebe, Sexualität, Trauer, Leiden, Tod, oft mit Bezug zur Kunstgeschichte, Populärkultur oder aktuellen Nachrichten. Mit Sinnlichkeit und malerischer Raffinesse gelingen ihr eigenwillige Motivauffassungen. Es entsteht ein glaubhaftes verletzliches Menschenbild im Zwiespalt von Pathos und Komik, oft begleitet von Essays und gedichthaften Schriften. Dabei reflektiert sie auch das Voyeurhafte, das im Akt des Malens liegt.