„...kaschierte Bilder und Objekte, schwarz im Grund, darauf Knospen, Blüten, Fruchtstände in lasierender kraftloser Farbigkeit, fast durchscheinend. Sie lassen betörende florale Schönheit ahnen aber nicht glaubwürdig erscheinen. Eher gleichen sie verbleichenden Bildern davon, die sich ausbreiten auf Urnen, reliefhafter Malerei, Venusdarstellungen aus antiker Zeit…“
Ulf Weingarten:
„…. Mit Skulpturen und Malerei setzt die Schwerter Künstlerin Germaine Richter hier einen besonderen Akzent. Innerhalb des eigenen Oeuvres erscheinen die neuen Arbeiten als ein konsequenter und beeindruckender Schritt. Zu dem Katalog hat Germaine Richter ein lesenswertes Vorwort verfasst, das den Ausstellungstitel auf amüsante und erhellende Weise erläutert…“
Daraus: …Viele Dinge existieren neben ihrer ganz normalen Erscheinungsform auch als „freies“ Exemplar – als Beispiel mögen das Bad, der Denker, die Frau, der Geist, die Karte, der Maurer, der Raum, der Schwimmer oder der Spruch dienen. Sie alle gibt es auch als freie Abart. Selbst für den Staat gibt es eine dieser Varianten, uns allen bekannt als Bayern. Im Sport kennen wir den Freistoß und den Freistil. SchülerInnen lieben ihre Schulstunden und am meisten die freien. Unser Leben ereignet sich im Wahrnehmen der Zeit, und ganz besonders schön erfahren wir diese als Freizeit.
Und nun auch noch eine Kunstausstellung mit dem Titel „frei“. Aber anders als bei all den bereits genannten „Freis“ scheint der Zusatz hier die einzig treffende Variante zu sein, denn ihre Urheber sind „freischaffende“ Künstler, schon die offizielle Berufsbezeichnung lässt nichts Anderes zu als das freie Werk, frei von Erwartung, Diktat, Auflage, frei in Aussage und Erscheinung, nur verpflichtet den Regeln einer freien Kunst….