Germaine Richier wurde 1902 in Grans, in Südfrankreich als jüngstes von fünf Geschwistern geboren. Sie studierte Kunst bei einem Rodin-Schüler, lebte und arbeitete in Paris bis auf die Zeit des 2. Weltkriegs, die sie mit ihrem ersten Ehemann, einem Schweizer Bildhauer, in der Schweiz verbrachte. Zu ihren Lebzeiten war sie eine anerkannte, erfolgreiche Bildhauerin mit großen Einzelausstellungen in Basel, London, Amsterdam, Paris und New York, u.a. auch vertreten auf der 1. Biennale von Sao Paulo und der documenta II in Kassel. Nach ihrem Tod 1959 geriet sie für etliche Jahre in Vergessenheit, die Gründe dafür liegen eventuell in einer ungeregelten Nachlassverwaltung und der Tatsache begründet, dass sie sich als Frau in einer Männerdomäne nur wenig nachhaltig durchsetzen konnte. Die „Neuentdeckung“ der großen Künstlerinnen wie Louise Bourgeois und Meret Oppenheim in den 70ern machte auch sie wieder bekannter.
Ihr Werk, das mit Büsten und menschlichen Aktdarstellungen begann, richtete immer stärker den Blick auf Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur, auf surreal anmutende Verbindungen zwischen Tier- und Menschengestalt. Sowohl in ihrer Arbeitsweise als auch in der Aussagekraft ihrer Werke geht sie unbeirrt neue Wege und findet eindrucksvolle metaphorische Darstellungen für menschliches Dasein in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Kennzeichnend für diese Position ist ihre Aussage: „Ein verdorrter Baumstumpf spricht mich mehr an als ein blühender Apfelbaum.

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© Germaine Richter