Sohle 1, Stadtmuseum Galerie Bergkamen
Weiberknoten, 2017, Papierhohlform kaschiert, Acryl, 43x34x21cm, Ausstellungsfoto
Ein schwer anmutender, grün-schwarzer Knotenleib, zwei durchtrennte Enden, aus denen jeweils ein goldener Faden tritt. Der Titel „Weiberknoten“ verweist auf den seemännisch schlecht gemachten
Knoten, nur Anfänger knoten wie Weiber…!
Hier hat der Knoten die Schwere einer Schlange, die Körperhaftigkeit von präsenter Versuchung. Verschlungen, gewunden findet der goldene Faden, die Essenz des Knotens, seinen Weg nach draußen.
Die Papierhohlformen von Germaine Richter bieten einen leichten hohlen Raum aus Papier. Epigonenhaft spiegelt das Objekt eine Wirklichkeit aus Festigkeit, Glaubwürdigkeit, Präsenz, Einheit von
Aussage und Material. Hier ist der Knoten nur die Ahnung von, die Frage nach einer Dinglichkeit, nach einer Bedeutung. Die Wirkung ist nicht die Bejahung einer Wahrnehmung sondern ihre
Verunsicherung. Der Knotenleib ist ein papiernes „Fake“, der Faden aus Gold eine goldschimmernde Kordel.