Titel der Arbeit „Madonna 3A“, das ist die Station des Chefarztes für Geburtshilfe im Marienkrankenhaus, wo Germaine Richter Fotos von neugeborenen Babys und ihren Müttern gemacht hat. Dabei hat sie sich Mütter ausgesucht, die selbstbewusst und machtbewusst in die Kamera blicken. Anderen wiederum ist die Freude an der Zukunft mit dem Kind ins Gesicht geschrieben. „Eigentlich“, sagt die Künstlerin,“will ich Mut machen zur Mutterschaft. Damit besitzen Frauen Macht. Denn wenn sie nicht bereit sind, wird es keine nächste Generation geben.“
Ihren Madonnen-Fotos sprichwörtlich zu Füßen gelegt hat Germaine Richter eine Papst-Tiara, einst kostbarste Kopfbedeckung und Ausdruck der Macht , von der Künstlerin nun nachempfunden aus Ton und mit weiblichen Symbolen gespickt. Unübersehbar: das männliche Machtsymbol ist umgekippt.