Big Gallery, Dortmund
…vier Wandobjekte aus flachen Kuben, bei denen die großen Sichtflächen über jeweils gleichgroßen Bodenflächen angeordnet wurden… es existieren also zwei übereinander liegende Ebenen mit einem Abstand
von wenigen Zentimetern: eine Oberfläche, die durch einen gläsernen Einschnitt begrenzte Einsicht auf den darunter liegenden Untergrund gibt, lässt eben dort eine andere Realität als die auf Anhieb
Sichtbare erahnen.
Die jeweilige obere Ebene ist Bildträger einer stilisierten Blüte, die durch einen schmalen Glasanteil zweigeteilt ist: einerseits von leuchtender Couleur, andererseits farbig reduziert.
Als symbolische Trennlinie der formal- inhaltlich und sinnbildlich unterschiedlich dargestellten Daseinszustände der Blüten fungiert das Glas als Einschnitt zwischen den Entwicklungsstadien von
Entstehen, Sein und Vergehen – ähnlich wie der Fluss Styx aus der antiken Mythologie, der die Welt der Lebenden vom Totenreich Hades trennt.
Der Vanitasgedanke, die Reflexion über die Vergänglichkeit alles Irdischen, schwingt in diesen Arbeiten mit und kann auch auf unser menschliches Dasein übertragen werden.
Anke Schmich