Beide Künstlerinnen haben einen starken Bezug zur Natur und benutzen im Wesentlichen natürliche Materialien. Bei genauerer Betrachtung ihrer Werke zeigt sich aber, dass sie sich sehr unterschiedlich positionieren.

Christiane Löhr, geb. 1965, erschafft aus Samen, Stängeln, Blüten, Haaren, etc. einen skulpturalen und installativen Kosmos, der häufig an geometrische Gebilde, z.B. Architektur, erinnert. Dabei entwickeln unscheinbare Gebilde einen poetischen, stillen Zauber. Mit tastendem Blick erfährt man eine Verbindung zwischen der fragilen Natur und kulturell gewachsenen Strukturen. Sie beschreibt ihre Position mit den Worten: „Dass ich mit Materialien aus der Natur arbeite, bedeutet nicht, dass ich über Natur arbeite. Mich leiten die klassischen Fragen der Bildhauerei wie Proportion, Volumen, Spannung, Ausgewogenheit, Leere, Fülle, Fragilität, Stabilität.“

Claire Morgan, geb. 1980, hat ein vehementes Interesse an Naturprozessen und organischen Materialien. In ihren Installationen wird Eleganz, Schönheit, Zaubermacht der Natur sichtbar, immer untermalt von einem irritierenden Grundton des Sinnlosen oder des Entsetzens. Nach dem ersten poetischen Blick auf die Werke wird die Zwiespältigkeit der menschlichen Existenz ahnbar. Sie erklärt ihr Tun mit den Worten: „In meiner Arbeit ist das Erforschen der Körperlichkeit von Tieren, des Todes und der Illusionen von Unvergänglichkeit meine Art des Versuchs, mich mit diesen Dingen zu arrangieren.“

 

 

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© Germaine Richter