Paula Rego, 1935 – 2022, war eine portugiesisch-britische Künstlerin. Nach ihrem Kunststudium in England entwickelte sie ein Werk, das hauptsächlich in figurativem Stil ihre persönlichen Belange thematisierte, erst mit Collagen zum diktatorischen Regime von Oliveira Salazar, dann - nach der Diagnose der Multiplen Sklerose bei ihrem Ehemann -  mit Malerei und graphischen Arbeiten zu ihrer persönlichen Situation und schließlich nach dem Tode ihres Mannes zu den Gefühlen und den Rollen der Frau in unserer Gesellschaft. Dabei trägt ihre Darstellungsweise oft groteske Züge, ihre Aussagen gründen in feministischen Gedanken. Mit erzählerischem Humor werden gesellschaftliche Machtstrukturen offengelegt. So hat sie beispielsweise in der Abtreibungsdiskussion in Portugal während der 1990er Jahre mit einer Bilderserie Partei ergriffen für all die Frauen, die sich in dieser Situation gezwungen sahen, heimlich abzutreiben, und die sich dadurch seelisch und gesundheitlich gefährdeten.

Ihre Kunst nimmt häufig Bezug zu Werken der Kunstgeschichte, orientiert sich aber nicht an speziellen Vorbildern, was sie wie folgt begründet: „Kunst ist der einzige Ort, an dem Sie tun können, was Sie wollen. Das ist Freiheit.“ Gedanklich und stilistisch folgt sie diesem Credo.

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© Germaine Richter